Erzgebirgisches Sonntagsblatt 119. Jahrgang, Nr. 15, 11. April 1926, S. 1
Vor hundert Jahren! Friedlich liegt – vom Schottenberge aus gesehen – die Stadt vor uns, überragt von dem in ungewohnter Perspektive erscheinenden Pöhlberg. Darunter erblicken wir das Schützenhaus mit der scharf gekennzeichneten Vogelstange und ein Stückchen abwärts das „Benkertgut”. Vor dem Buchholzer Tore zeigt sich das ehemalige „Graupnergut” und vor dem Frohnauer Tore (links auf dem Bilde) der frühere Bambergsche Garten, später die Posthalterei. Deutlich erkennen wir die ganze südliche und westliche Stadtmauer; aus dem Gelände vor derselben können wir einen Rückschluß bilden, wie sich nach dieser Beziehung hin unser gutes Annaberg seitdem weiter entwickelt hat. Seine Bewohner und inneren Einrichtungen haben wir schon aus dem „Annaberg’schen Kalender von 1828” kennen gelernt. – Ganz im Vordergrunde läßt sich die ehemals zu Kleinrückerswalde gehörende Hüttenmühle sehen und auf der Anhöhe davor grasen einige Erzgebirgsgemsen.